Mittelaletschbiwak

    ..oder wie aus einer geplanten Skitour aufs Aletschhorn ein Biwakbesuch wurde. Nicht zum ersten mal machen wir uns am Montagmorgen auf den Weg zum Jungfraujoch von wo unsere Tour aufs Aletschhorn beginnen soll. Während der Bahnfahrt aufs Joch wird uns so ab Wengen langsam bewusst dass es in der Nacht vermutlich doch mehr geschneit hat als wir uns das gewünscht haben. Auf der Kleinen Scheidegg liegen dann bereits ca. 20 cm Neuschnee. Naja, solange oben nicht viel mehr Schnee liegt wirds wohl nicht so schlimm sein.

    Aber eben...es liegt mehr Schnee und es ist definiv schlimmer als befürchtet. Als der Nebel sich lichtet und der Sonne Platz macht wagen wir uns nach draussen. 70 cm Neuschnee liegen bei Stollenausgang . Na das kann ja heiter werden. Erste Zweifel an unserem Vorhaben kommen auf. Die Idee über das Louitor zur Hollandiahütte zu gehen und von dort ins Lötschental abzufahren verwerfen wir aufgrund der ziemlich angespannten Lawinensituation. Nach einigem hin und her steigen wir dann aber trotzdem ab bis zum Konkordiaplatz. "Absteigen" ist leider das richtige Wort für unsere Fortbewegungsmethode. Nur in einigen kürzeren, etwas steileren Passagen fährt es von alleine. Ansonsten heisst es Schnee stampfen. Wenigstens sind wir nicht die Einzigen auf dem Weg und können somit beim Schneestampfen abwechseln.

    Beim Konkordiaplatz hat dann die Neuschneemenge deutlich abgenommen (30 cm). Bei einer kurzen Pause stellen wir mit Schrecken fest dass wir beim einen Rucksack den Deckelreissverschluss nicht geschlossen haben...und prompt..das Feuerzeug ist weg...obs wohl oben im Biwak ein Feuerzeug hat?? Die Wahrscheinlichkeit ist gross..aber eben wenns dann eben doch keins hat haben wir ein grösseres Problem. Glücklicherweise ist zwischen Konkordiahütte und Hollandiahütte reger Skitürlerverkehr. Nach einigen Minuten erbarmt sich eine gütige Skitourerin unser und schenkt uns eine Schachtel Streichhölzer. Wir entscheiden uns weiter dem Aletschgletscher entlang abzusteigen. Der Neuschnee ist zwar weniger geworden aber dafür wird er mit fortschreitender Tageszeit immer klebriger...

    Um 16.30 erreichen wir dann den tiefsten Punkt bevor der Anstieg zum Mittelaletschbiwak beginnt. Wieder stellt sich die Frage was wir tun sollen. Schlussendlich verwerfen wir die Variante "Flucht über die Bettmeralp" und beginnen mit dem Aufstieg zum Biwak. Der Schnee scheint uns heute nicht zu mögen. Bereits hat sich ein harter Deckel auf der Schneeoberfläche gebildet der einem zwar noch nicht trägt aber die Skier unter die Schneedecke gleiten lässt und nur mit massivem Kraftaufwand zu durchbrechen ist. Erschöpft und unterkühlt erreichen wir mit hereinbrechender Dunkelheit die Hütte auf 3013 Meter. Nach einigen Bechern heissem Tee und einer Kartoffelstocksuppe kriechen wir unter die gammligen Wolldecken. Den Aufstieg aufs Aletschhorn verschieben wir auf ein andermal...

    Die "Abfahrt" am nächsten Morgen durch den bereits beschriebenen Schnee kann sich der erfahrene Skitürler selber zusammenreimen. Nach der Überquerung des gut eingeschneiten Aletschgletschers steigen wir hoch ins Skigebiet der Bettmeralp und von dort gehts zurück nach Hause.

    • Skitour zum Mittelaletschbiwak_1
    • Skitour zum Mittelaletschbiwak_2
    • Skitour zum Mittelaletschbiwak_3
    • Skitour zum Mittelaletschbiwak_4
    • Skitour zum Mittelaletschbiwak_5
    • Skitour zum Mittelaletschbiwak_6
    • Skitour zum Mittelaletschbiwak_7
    • Skitour zum Mittelaletschbiwak_8
    • Skitour zum Mittelaletschbiwak_9

    SLF Lawinenbulletin

    SLF Lawinenbulletin

    Zufallsbilder Skitour

    • Skitour auf das Gross Griessenhorn_10
    • Beschreibung: Skitour auf das Gross Griessenhorn
    • Skitour auf die Bütlasse_11
    • Beschreibung: Skitour auf die Bütlasse
    • Skitour auf den Grassen_19
    • Beschreibung: Skitour auf den Grassen
    • Skitour über den Petersgrat_3
    • Beschreibung: Skitour über den Petersgrat

    "Die Zeiten die zählen, sind die Zeiten, die nicht gezählt werden." — Karlheinz A. Geissler