Von Muswellbrook nach Sydney

    In Muswellbrook legen wir einen weiteren Ruhetag ein um uns von den vergangenen anstrengenden Tagen etwas zu erholen. Die Stadt lebt primär vom Kohleabbau in der Umgebung. Es gibt mehrere Minen die Kohle im Tagbau fördern. Die Kohle wird dann per Zug zur Küste gefahren, von wo aus sie auf Schiffe verladen wird, oder direkt in Kraftwerken zur elektrischen Energieerzeugung verbrannt.

    Der Zeltplatz auf dem wir uns einquartiert haben bietet neben den Touristen auch vielen Arbeitern ein Zuhause, die während ihres Arbeitseinsatzes oder durch die Woche hier wohnen. Die Lage des Caravan Parks hätte etwas besser sein dürfen...auf der einen Seite der Highway und hinter uns die Kohle-Bahnlinie mit den dröhnenden Dieselloks.

    Somit ist dann ein Ruhetag in Muswellbrook mit all den Annehmlichkeiten und akustischen Gegebenheiten einer Stadt auch genug und wir fahren in einer gemütlichen Tagesetappe nach Sandy Hollow, einem ruhigen Örtchen am Fusse der Great Dividing Range. Am selben Abend nehmen wir nach einem heissen Tag noch ein erfrischendes Bad im Swimming Pool. Über Nacht ändert sich das Wetter wieder und wir erwachen vom Geräusch der Regentropfen die aufs Zelt prasseln. Ein weiterer Zwangsruhetag ist angesagt. Den Abend verbringen wir zusammen mit einer Bird-Watcher Gruppe die sich den Caravan Park von Sandy Hollow als Stützpunkt ausgesucht hat.

    Unser nächstes Ziel heisst Rylestone. Bei bewölktem Himmel nehmen wir die wenig befahrene Strasse nach Bylong unter die Räder. Bylong ist ein kleines Dörfchen, bestehend aus einigen wenigen Häusern und einer Tankstelle inklusive Laden und Cafe. Hier machen wir eine kurze Mittagspause und bekommen den Tipp den kleinen Park „Ferntree Gully“ am Weg nach Rylestone zu besuchen. Die Strasse steigt jetzt noch einmal etwa 300 m an auf ein Plateau und kurz nach dem Aufstieg zeigt sich die Abzweigung zum Ferntree Gully. Der Abstecher lohnt sich. Nach einer kurzen Fahrt durch einen trockenen Eukalyptuswald legen wir unsere Fahrräder ab und steigen in die ca. 50 m tiefen Schluchten ab. War oben noch alles trocken und teilweise vom letzten Buschfeuer verbrannt ist unten in der Schlucht alles grün. Wasser tropft von den Felswänden und verwandelt die Schlucht in eine grüne Oase. Überall gibt es Farne, Moos und sogar Orchideen. Der Weg zieht sich über einige Kilometer durch die Schlucht bevor er wieder aufsteigt und einem in die trockene graugrüne Welt des darüber liegenden Waldes zurückführt.

    Zurück auf der Strasse erreichen wir Rylestone nach einer viel zu kurzen Abfahrt und übernachten dort auf einem kleinen gemütlichen Zeltplatz.

    Zu unserer Freude setzt sich die Abfahrt am nächsten Tag fort. Auf der Weiterfahrt nach Glen Davis verlieren wir weitere 400 Höhenmeter. Auch das Wetter zeigt sich von der besten Seite. Angenehme Temperaturen, Sonnenschein und zur Dekoration ein paar weisse Wölckchen. Bei Glen Davis ist der Camping Platz gratis, inklusive Duschen mit warmem Wasser. Während dem 2. Weltkrieg stand hier eine ganze Stadt inklusive Fabrik zur Gewinnung von Erdöl aus einem ölhaltigen Mineral. Kaum zu glauben wenn man sich heute hier umschaut. Lediglich einige wenige Gebäude aus dieser Zeit hat man stehen lassen.

    Was wir gestern runter gefahren sind fahren wir heute wieder hoch. Bei Capertee erreichen wir den Highway der uns nach Lithgo führt. Mit unserer Ankunft in Lithgow ist auch der Regen wieder zur Stelle und lässt die Temperaturen bedrohlich absinken. Lithgow liegt immerhin auf 950 m und ist bekannt für sein raues Klima. Den darauffolgenden Tag opfern wir ein weiteres Mal den Göttern des Regens und der Erholung.

    Zwischenzeitlich haben wir uns dafür entschieden nach Sydney rein zupedalen. Die Alternative wäre gewesen nicht an die Küste runter zu gehen und direkt nach Canberra und zu den Snowy Mountains weiter zu fahren. Über Warmshower.org haben wir uns mit Sue verabredet.

    Zuerst machen wir aber noch eine kleine Runde durch die Blue Mountains nach Oberon, wo wir eine weitere Nacht verbringen, und den Jenolan Caves. Zu den Jenolan Caves gehts für einmal nicht zuerst hoch und dann runter sondern genau umgekehrt. Sehr steil gehts hinunter in ein tief eingeschnittenes Tal (2 mal Bremsen abkühlen lassen beim runterfahren). Der Aufstieg ist dann etwas vernünftiger und erstreckt sich über 10 km (ca. 600 Höhenmeter). Nach einer rasanten Abfahrt münden wir in den Great Western Highway ein und quälen uns noch über den Mount Viktoria, die letzte Grosse Hürde bevor es endgültig nach Sydney runter geht. Die Nacht verbringen wir auf dem Zeltplatz in Blackheath.

    Von Blackheath nach Penrith wirds dann sehr gemütlich. Wir unterbrechen die Abfahrt lediglich mit dem Besichtigen einiger Aussichtspunkte des Blue Mountains Nationalparkes. Kurz vor Penrith hat sich der Highway in eine veritable Autobahn verwandelt die aber durchaus von Radfahrern benutzt werden darf. Auf der breiten sog. Shoulder (Pannenstreifen) rollt es sich relativ sicher aber doch eher etwas lärmig und stinkig.

    In Penrith dürfen wir uns wieder einmal an der australischen Arbeitsmoral erfreuen. Um möglichst sicher nach Sydney zu fahren versuchen wir die Dame vom Tourist Info dazu zu motivieren uns aus der Radwegkarte aus dem Internet einige Ausschnitte auszudrucken. Nach einem halbherzigen Druckversuch scheint ihr das ganze zu viel Arbeit auf einmal zu sein und sie ruft beim RTA, dem australischen Strassenverkehrsamt an, um uns dann dorthin zu schicken (in Penrith). Die hätten die Karten dort „on stock“. Beim RTA scheint man dann noch motivierter zu sein und versucht uns lediglich abzuwimmeln. Man habe keine Karten. Es sei die Aufgabe der Touri-Info uns zu helfen. Wir bleiben aber und lassen uns auf eine Diskussion ein. Schlussendlich erbarmt sich dann doch einer der Mitarbeiter und macht sich auf die Suche nach den Radwegkarten. Und siehe da..man hat welche..aber nicht diejenigen die wir bräuchten. Etwas frustriert machen wir uns davon.

    Wir folgen weiterhin dem Motorway der uns bereits nach Penrith gebracht hat. Bis dann die Fahrradfahrer die Autobahn verlassen müssen ist Strasse auf 8 Spuren angewachsen. Das einzig wirklich kritische sind jeweils die Ein- und Ausfahrten. Hier ist etwas Vorsicht angebracht. Wer verlässt sich schon darauf dass man beim rausfahren den Blinker stellen sollte? Immerhin beträgt die Maximalgeschwindigkeit 110 km/h. Nach dem Verlassen der Autobahn wird es dann etwas komplizierter. Der Radweg ist grottenschlecht signalisiert und unsere Übersichtskarte von der Stadt lässt uns bei diesem Strassengewirr recht alt aussehen. Nach einigen Wende- und Umkehrmanövern finden wir aber den Weg zum Apartment von Sue in Petersham.

    • Von Muswellbrook nach Sydney_1
    • Von Muswellbrook nach Sydney_2
    • Von Muswellbrook nach Sydney_3
    • Von Muswellbrook nach Sydney_4
    • Von Muswellbrook nach Sydney_5
    • Von Muswellbrook nach Sydney_6
    • Von Muswellbrook nach Sydney_7
    • Von Muswellbrook nach Sydney_8
    • Von Muswellbrook nach Sydney_9

    Zufallsbilder Australien

    • Von Melbourne nach Meningie_28
    • Beschreibung: Von Melbourne nach Meningie
    • Von Geraldton nach Broome_36
    • Beschreibung: Von Geraldton nach Broome
    • Von Esperance nach Busselton_7
    • Beschreibung: Von Esperance nach Busselton
    • Von Brisbane nach Kyogle_5
    • Beschreibung: Von Brisbane nach Kyogle
    • Von Busselton nach Geraldton_11
    • Beschreibung: Von Busselton nach Geraldton
    • Von Busselton nach Geraldton_46
    • Beschreibung: Von Busselton nach Geraldton

     

    Ein Butterbrot landet immer auf der Butterseite. Eine Katze landet immer auf den Pfoten. Was passiert, wenn man einer Katze ein Butterbrot auf den Rücken bindet?