Tasmanien Rundtour

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Devonport, da wären wir nun also wieder. Drei Wochen Tasmanien liegen hinter uns und heute Abend geht's wieder auf die Fähre und somit zurück nach Melbourne.

Aber nun der Reihe nach: Die Spirit of Tasmania, so nennt sich die Fähre die zwischen Melbourne und Devonport verkehrt, steht zum Beladen bereit als wir mit den Fahrrädern in Beacon Cove eintreffen. Es bleibt aber noch genug Zeit um an der Beach eine Dusche zu nehmen bevor es aufs Schiff geht. Unsere Überfahrt geht durch die Nacht. Einmal auf dem Schiff haben wir relativ schnell alle begehbaren Bereiche des Schiffs erkundet und verbringen die meiste Zeit der Überfahrt schlafend in unseren „Ocean Recliner“ Stühlen.

Devonport empfängt uns mit strömendem Regen, so dass wir uns gleich auf dem nächstbesten Zeltplatz einrichten. Hier haben wir immerhin mit der Camp Kitchen einen trockenen Platz. Wir bleiben die erste Nacht in Devonport. Nach den obligaten Einkäufen bei Woolworth machen wir uns dann am folgenden Tag nur zögerlich in Richtung Westen, entlang der Nordküste, auf den Weg. In den folgenden Tagen regnet es regelmässig so dass wir lediglich kurze Tagesetappen zurücklegen. Zu unserer Freude übernachten wir aber einmal auf einem Zeltplatz auf dem es einen beheizten Pool und ein Sprudelbad gibt. Die Strasse entlang der Nordküste ist relativ „busy“. Ein grosser Teil der wirtschaftlichen Aktivitäten in Tasmanien konzentriert sich auf dieses Gebiet. Die meisten grossen Milchfarmen und die grösseren Häfen liegen hier. In den Häfen wird Holz in Form von Schnitzeln aus den lokalen Wäldern auf Schiffe verladen.

Zum Regen gesellt sich je weiter wir nach Westen kommen dann auch noch der Gegenwind. In Stanley schaffen wir es kurz vor einem regelrechten Sturm noch den Walk auf resp. über die "Nut", eine schroffe von unzähligen Wallabies bewohnte Halbinsel, zu machen.

Von Stanley geht's am nächsten Tag weiter nach Arthur River. Dierser Ort bedeutet für uns das zwischenzeitliche Ende der geteerten Strasse. Als wir am Morgen losfahren glauben wir immer noch daran trockenen Fusses davonzukommen. Auf einer guten quartz-sandigen Gravelstrasse bewegen wir uns in Richtung Süden. Das Profil der Strasse in haarsträubend. Extrem steile Anstiege und genauso steile Abfahrten wechseln sich ab. Ebene Abschnitte sind dünn gesät. Strassen mit ähnlichem Profil, auch geteerte Hauptstrassen, sind typisch für Tasmanien. Am Nachmittag beginnt dann der Regen...durchnässt und mit knirschenden und knackenden Ketten und Zahnkränzen erreichen wir am Abend Corinna. Das kleine Örtchen liegt mitten im Regenwald an einem grossen Fluss. Der schön gelegene Zeltplatz und die heisse Dusche lässt den vergangenen Tag bald in einem besseren Licht erscheinen. Dazu kommen noch die vielen zutraulichen Wallabies die einem beinahe aus der Hand fressen.

Über Zeehan fahren wir weiter nach Strahan. Dieser Ort ist stark vom Tourismus geprägt. Die meisten die hierherkommen buchen eine Schifftour auf dem Gordon River oder überfliegen sogar die nahegelegenen Natinalparks mit einem Flugzeug oder einem Hubschrauber. Wir nützen das halbbatzige Wetter und radeln weiter über Queenstown, einem Minen-Städtchen, an den Lake Burbury. Die folgenden Tage werden wetterbedingt etwas mühsam. Die regelmässigen Regenschauer drücken die Temperaturen immer wieder unter 10 Grad. Die Motivation geht auf Talfahrt...vor New Norfolk geraten wir sogar in ein heftiges Gewitter.

Nach einem kurzen Besuch in Hobart, fahren wir weiter in Richtung Ostküste. Mittlerweile scheint sich das Wetter mit uns versöhnt zu haben. Der Regen hat gestoppt und wir geniessen sonnige Tage. An der Ostküste Tasmaniens reiht sich ein wunderschöner weisser Sandstrand an den nächsten. Zum Schwimmen ist es allerdings etwas kalt, was uns aber nicht weiter stört, da wir eh nicht gerne im "Spaghettiwasser" schwimmen gehen.

Den Abstecher zur berühmten Wineglass Bay im Freycinet Nationalpark machen wir schlussendlich auch. Über einen beinahe rollstuhlgängigen Wanderweg erreichen wir den Lookout der Wineglass Bay. Ein weiteres mal etwas befremdet sind wir hier von der Praxis der Nationalpark Eintrittsgebühren. Um die Haupttouristen Attraktionen in Tasmanien zu Gesicht zu bekommen müsste man bezahlen. Stelle sich einer vor man müsste für das Anschauen des Matterhorns in der Schweiz eine Eintrittsgebühr bezahlen...money for nothing... .

Mit Übernachtungen in Swansea, Coles Bay, St. Marys, Weldborough und Myrtle Bank erreichen wir oder besser gesagt durchfahren wir Launceston. Neben Hobart, Devonport und Burnie ist Launceston einer der wenigen grösseren Orte in Tasmanien.

Von Deloraine über Mole Creek erreichen wir in einem weiteren Tag wieder Devonport.

Um unsere Tasmanien Umrundung und den bevorstehenden Jahreswechsel zu feiern kaufen wir uns bei Woolworth ein Fertigfondue. Die technische Umsetzung des Nachtessens auf dem Benzinkocher gelingt dann erstaunlich gut. Fondue könnte zum Wiederholungsfall werden.

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